Rechtzeitig zur nächsten GWENT Challenger haben wir uns mit Jan
Janssen aka SuperJJ unterhalten - der deutsche GWENT-Profi konnte
das letzte GWENT Open-Turnier für sich entscheiden.
Ihr findet SuperJJ natürlich auch auf Twitter:
https://twitter.com/col_superjj102
Team GWENT: Erzähl uns doch bitte kurz was zu dir - und wie bist
du zu GWENT gekommen?
SuperJJ: Ich bin Pro-Gamer und spiele für Complexity - seit
nunmehr bald drei Jahren. Vorher habe ich bereits andere
Kartenspiele gespielt, darunter auch viel Hearthstone.
Eigentlich war alles recht normal: Ich habe mein Abitur gemacht,
angefangen zu studieren und dann aber aufgrund meiner
Progamer-Karriere nicht zu Ende studiert sondern Fulltime
gespielt. Das begann mit Streams und ging mit Turniereinladungen weiter. Zu
GWENT kam ich dann, weil ich mal etwas strategischeres spielen
wollte, was Anderes. Irgendwann hat man auch mal den Bedarf, mal was anderes zu
spielen. GWENT hat mich einfach sehr angesprochen, da es vom
Kartenspiel her was ganz anderes war - sehr skillheavy. Einfach eine komplett neue Idee.
Team GWENT: Du hast gesagt, dass du jetzt professionell spielst.
Wie fühlte sich dieser Schritt an - denn es träumen ja viele
davon, sich ihr Hobby zum Beruf zu machen. Kannst du dich noch an
diesen einen Moment erinnern, als du dir dachtest "das könnte
wirklich klappen"?
SuperJJ: Das war der Sieg bei meinem ersten großen Turnier. Das
ist ziemlich viel in dem Moment - da habe ich damals 10.000 Dollar
gewonnen. Du freust dich ungemein, es kommen aber auch viele
Eindrücke gleichzeitig auf dich zu und du hast nicht immer sofort
das Gefühl, dass man es jetzt Vollzeit machen kann. Die Zweifel
sind immer da, es ist alles etwas surreal. Du wächst normal auf,
gehst zu Schule und hast ein Studium und dann überlegst du dir, ob
das wirklich möglich ist. Man rechnet nie so recht ganz damit, es
ist also nicht nur dieser eine Moment. Erst wenn du mehrere
Erfolge hast, dann setzt sich das alles zusammen. Im ersten Moment
freust du dich unglaublich, musst dann aber auch reflektieren, wie
das in der Zukunft weitergehen kann. Wie sieht die Zukunft des
esports aus, ist man gut genug?
Team GWENT: Wie oft musstest du das im privaten Umfeld und
Freundeskreis erklären?
SuperJJ: (lacht) Unzählige Male.
Team GWENT: Und haben es alle verstanden?
SuperJJ: Weniger. Twitch kennen natürlich schon ein paar Leute -
aber auch nicht alle. Und dann kommt immer die Frage ob man davon
wirklich leben kann. Das kannst du immer wieder neu erklären.
Team GWENT: Du hast die letzte GWENT Open gewonnen. Da der
Glücksfaktor eher niedrig ist - kannst du nun schon zeitig
einschätzen, welche Richtung so ein Match nimnmt?
Wie bleibt man da fokussiert und wird nicht doch noch einmal
nervös. So nach dem Motto: "Das wäre echt dumm, wenn ich jetzt
noch alles wegwerfe."
SuperJJ: Da steht man mit der Zeit drüber. Es geht dann gar nicht
so sehr ums gewinnen - man will viel mehr alles zusammenhalten. Es
soll bei einem Turnier trotzdem der Spaß im Vordergrund stehen.
Das drumherum - wie Preisgeld oder die Möglichkeit von einem
Missplay - ist dann fast kontraproduktiv. Ich denke da gar nicht
so dran.
Team GWENT: Es könnte jetzt durchaus mal passieren, dass du auf
Adrian (Lifecoach) triffst. Vorteil für dich? Nachteil für dich?
SuperJJ: Das ist uns schon mal passiert und bedeutet aber ja im
Umkehrschluss, dass wir beide bis dahin ganz gut waren. Ob es dann
ein Vorteil oder Nachteil ist, das hängt von der Tagesform an. Wir
sind sehr gute Freunde, da sind die Fronten also geklärt.
Team GWENT: Wenn man bislang noch nicht GWENT spielt - kannst du
da vielleicht ein bis zwei gute Einsteigertipps geben?
SuperJJ: Es kommt natürlich darauf an, welche Ziele die neuen
Spieler verfolgen. Wenn man einfach nur gut spielen will, dann
sollte man sich an die simplen Mechaniken halten.
Nicht die heftigsten Kombos, eher einfache und effektive
Mechaniken, die linear sind und sich einfach umsetzen lassen.
Wenn es dann aber mal zu langweilig wird, dann fängst du mit etwas
komplexeren Dingen an und baust möglicherweise eigene Decks. Dafür
brauchst du aber absolutes Kartenverständnis.
Team GWENT: Danke für das Gespräch!
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